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Hannelore Lay im Gespräch mit Dr. Anna Punke-Dresen

Wer steckt hinter dieser neuen Rubrik und was möchte sie für einen Mehrwert bieten?

Portraits über Menschen im gemeinnützigen Bereich findet man auch an anderer Stelle. Wir erinnern uns zum Beispiel an die „Köpfe“ in der Stiftungsbeilage der Wochenzeitung DIE ZEIT. Mit dieser Rubrik „Mensch des Monats“ möchten wir Menschen hinter einer Führungsposition besser kennenlernen. Dafür hat Dr. Anna Punke-Dresen diese Rubrik ins Leben gerufen.


Anna Punke-Dresen ist selbst seit über 15 Jahren in diversen Funktionen und Kontexten sowohl ehrenamtlich als auch hauptamtlich im gemeinnützigen Sektor unterwegs - unter anderem als stellvertretende Leiterin des Kreises Junge Menschen und Stiftungen, Community Lead für MentorMe, Vorständin von Hamburger mit Herz e.V. und seit 2023 Leitung Fundraising der Abteilung Engagement & Partnerschaften bei der Hamburger Kunsthalle in Doppelspitze.


Schreiben und gemeinnütziges Engagement sind die beiden Pfeiler, die ihren Werdegang prägen.

Mit dieser monatlichen Rubrik möchte sie einige spannende Personen aus ihrem Netzwerk in persönlichen Gesprächen fragen, wie und warum sie sich selbst im gemeinnützigen Bereich engagieren. Welche Ehrenämter werden zusätzlich zum Hauptamt gepflegt? Was treibt sie dazu an? Was bedeutet Engagement für sie und welche Learnings und Botschaften bringt das für sie mit?

 
Carola von Peinen

Hannelore Lay wurde 1949 in Hamburg geboren und hat immer in Hamburg gelebt. Nachdem sie bereits mit 17 Mutter und Ehefrau wurde, war sie lange Zeit alleinerziehend, aber voll berufstätig als Angestellte einer Anwaltskanzlei und zeitlebens immer stark engagiert im sozialen Bereich. Sie hat einige Schicksalsschläge erlebt und gründete 2004 zusammen mit ihrem zweiten Ehemann die Stiftung Kinderjahre, deren Ziel es ist, Chancengleichheit für alle Kinder zu ermöglichen.




 

Liebe Frau Lay, ich möchte in dieser Rubrik jedem*r Interviewpartner*in die gleiche Einstiegsfrage stellen: Wann und wo haben Sie sich zum allerersten Mal ehrenamtlich engagiert? Wie kamen Sie dazu und was war Ihre Motivation dahinter?


Mein erstes ehrenamtliches Engagement begann ich im Jahr 1975. Ich führte Kaffeenachmittage im Altersheim Winterhude ein. Eine Einrichtung „beschützter“ Wohnungen des Winterhuder Bürgervereins.

Mein Mann war im Vorstand des Winterhuder Bürgervereins. Er schlug mir vor, dort gesellschaftlich und hilfreich mitzuwirken und ich tat es gern bis zum Jahr 1987. Soziales Engagement hielt ich schon damals für wichtig!


Sie haben zusammen mit Ihrem Mann 2004 die Stiftung Kinderjahre gegründet. Laut Webseite ging es Ihnen vor allem darum, „Kindern in sehr jungen Jahren zu helfen, ihren Weg ins Leben und zu sich selbst zu finden, Freude zu erleben, Gemeinschaftserlebnisse zu teilen sowie Zuversicht und Mut zur Zukunft zu fassen.“ Was hat Sie zu der Gründung bewogen?


Wir hatten durch die berufliche (Ausbildungs-)Tätigkeit meines Mannes deutliche Wahrnehmungen dazu, wie sich die Generationen verändert haben, der Kontakt innerhalb der Familien nachließ, es keine gemeinsamen Gespräche über innerfamiliäre Abläufe mehr gab. Man kaum zusammen am Tisch saß. Der Austausch verebbte.

So war auch der Erziehungsauftrag von den Eltern oftmals abgegeben – aber in welche Hände? Vorbilder? Freunde? Folglich wollten wir Kindern oder Schulabgängern so früh wie möglich eine Hand reichen.


Wenn Sie in diesem Jahr Ihr Jubiläum feiern und dann zurückblicken: Was sind die wichtigsten Learnings? Haben Sie Do's und Dont's, die Sie mit unseren Leser*innen teilen möchten?


Es ist gut, dass man als Stiftung viele Dinge ausprobieren darf und nicht alles tun muss, was angeboten wird. Natürlich im Rahmen der Satzung.

Mein Do ist: Höre immer auf dein Bauchgefühl und immer bis ins letzte Detail korrekt.

Mein Don‘t: Lass dich nicht von großen Versprechungen blenden, bleibe deiner Linie treu!


Was haben Sie seit der Gründung geschafft, was würden Sie gerne in den nächsten 20 Jahren erreichen?


Wir haben die Stiftung Kinderjahre zu einer renommierten und verlässlichen Einrichtung entwickelt.

Wir konnten vielen Schulen, Schülerinnen und Schülern hilfreiche Projekte anbieten und auch gute Erfolge verbuchen. Wir haben viele Ziele erreicht.

 

Wie tragen Sie Ihre eigene Engagementmotivation innerhalb Ihrer NGO weiter?


Jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin unserer Stiftung, ob im Ehrenamt oder Hauptamt sieht mein Engagement und meinen Einsatz. Ich bin jederzeit erreichbar und ansprechbar für jeden. Mein Verhalten möchte ich als „vorbildlich“ bezeichnen. Von allen erwarte ich in erster Linie Zuverlässigkeit und Offenheit und biete dies genau auch.


Welche Netzwerke bereichern Sie bis heute? Wie erreichen Sie Verbündete und Menschen, die Ihre Arbeit unterstützen möchten?


20 plus 20 ergibt 40! Ob ich noch weitere 20 Jahre an der Spitze stehen werde, weiß ich nicht. Der Stiftung wünsche ich, dass sie weiterhin so gezielt und verlässlich arbeiten kann, dass unsere treuen Unterstützer uns erhalten bleiben und weiterhin die Zusammenarbeit mit Partnerschulen, Schulleitungen und Partnerunternehmen so erfolgreich und zuverlässig funktioniert. Auch dass der Kreis gern weiterwachsen darf!

Ich bin einigen Netzwerken angeschlossen, aber sehe darin nicht in erster Linie direkte Bereicherung. Verbündete und Menschen, die uns unterstützen erreiche ich durch mein persönliches Netzwerk, durch meine Präsenz auf Veranstaltungen und in der Öffentlichkeit. 

 

Und zum Schluss: Drei Antworten in je einem Satz!


Welches Buch haben Sie bzgl. Ehrenamt oder Engagement gelesen, das Sie nachhaltig beeindruckt hat?

Jean Ziegler „Wir lassen sie verhungern“

 

Wenn Sie einen Wunsch für den gemeinnützigen Sektor frei hätten, welcher wäre das?

Macht es uns nicht schwerer als nötig!


Was möchten Sie unseren Leser*innen mit auf den Weg geben? Was ist Ihr Credo?

Soziales Engagement ist für jeden Menschen wichtig!

Wir setzen uns für eine glücklich bewältigte Zukunft unserer Gesellschaft ein. Jeder kann das auf seine Weise tun.

 
Carola von Peinen

Hannelore Lay

Gründerin

Stiftung Kinderjahre

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