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Nachhaltigkeit bei der Investition?

Von Andreas Schiemenz

Andreas Schiemenz
Andreas Schiemenz

Nachhaltigkeit. Ein Wort, dass mittlerweile in aller Munde ist. Und ein Wort, dass verschiedene Emotionen auslöst.

Nachhaltigkeit ist eine Haltung, die vor der Industrialisierung in der Landwirtschaft selbstverständlich war.

Die Regeneration des Bodens war für den Bauern selbstverständlich. Im siebten Jahr wurde der Acker nicht bestellt, sondern er konnte regenerieren.

Im frühen 18. Jahrhundert hat Hans Carl von Carlowitz über die Schaffung eines stabilen Gleichgewichts in der Forstwirtschaft geschrieben. Doch mit der industriellen Ausbeutung der Ressourcen wurden diese Erkenntnisse beiseitegeschoben – denn mit Dünger konnte der Boden bis auf den letzten Erdklumpen ausgebeutet werden.

Erst mit der Agenda 2030, die vom UN-Vollversammlung 2015 verabschiedet wurde, bekam Nachhaltigkeit eine internationale Lobby. Mit 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG) und 169 Unterzielen wurden die Herausforderung zwischen wirtschaftlichem Fortschritt, sozialer Gerechtigkeit und Schutz der Umwelt eingeordnet.

Die Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social und Governance, ESG) finden mittlerweile auch bei Investitionen ihre Berücksichtigung. Regularien, globale Initiativen und persönliche Anlagepräferenzen lassen die Nachfrage nach ESG-Investitionen stetig steigen. Dazu gehört auch Impact Investing als Anlageform, in der neben der Finanzrendite eine soziale oder ökologische Wirkung erzielt wird.

Berenberg, eine der führenden Privatbanken in Europa, beschäftigte sich bereits seit 2018 mit der Frage, welche Rolle die SEGs für Investment tatsächlich spielen. Denn die Privatbank stellt fest:

„Nicht nur das Interesse der Anlage, sondern auch die Erwartungen bezüglich des Angebots von ESG-Investitionen sind gewachsen.“

In der aktuellen Studie „Der schwierige Weg zur Nachhaltigkeit“ werden die Einflüsse und Faktoren bewertet, denen ESG und das Impact Investing unterliegen, so das Bankhaus.

Die Befragung zur Studie macht deutlich, dass SDGs bei Investitionen eine Rolle spielen, jedoch ist ihr Einbezug noch nicht einheitlich gehandhabt.

Die meisten der Befragten nutzen SDGs als Grundlagen für ihre Anlageentscheidungen oder als Rahmen. Und sie halten die Wirkung für mindestens genauso wichtig wie die Rendite. Aber nicht alle der 17 SDGs werden von den Anlegern gleichermaßen gewichtet. Nur 21 % der Befragten stellten die Rendite vor die Wirkung.

Am wichtigsten sind, so die Befragten, die SDG 7 für bezahlbare und saubere Energie, SDG 9 für widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige Industrialisierung sowie Klimaschutz (SDG 13).

Über ein Drittel der Befragten messen sozialen Faktoren mehr Relevanz bei.

Durch die Corona-Pandemie wurden auch die Schwerpunkte für die Anleger beeinflusst. Berenberg hat festgestellt, dass den sozialen Faktoren nun ein größerer Stellenwert eingeräumt wird und aufgrund der Nachfrage nach Impact-bezogenen Anlageprodukten weiter steigt. Immerhin haben 47 % der Befragten angegeben, dass die sozialen Faktoren an Relevanz gewonnen haben. Und 35 % der Anlage sehen ökologische Faktoren ganz vorn.

Die Frage nach den Anlageprodukten haben die Befragten in einem klaren Ranking beantwortet. Auf Platz drei stehen Nachhaltigkeit/SDG-bezogene Anleihen. Auf Platz zwei Impact Investing und auf Platz eins stehen aktiv verwaltete ESG Strategien.


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